Intimate Interactions. Intersektionale Dynamiken als künstlerische Strategie in den Performances von Steven Cohen und IngridMwangiRobertHutter
DOI:
https://doi.org/10.57871/fkw5620141291Schlagworte:
Gender, Intersektionalität, Zeitgenössische KunstAbstract
Intersectional approaches in recent feminist theory seek to analyse specific problems of discrimination on the basis of relations between individuals and societal structures. In their performances Steven Cohen and IngridMwangiRobertHutter experiment artistically with possibilities of transgressive identification that are set into arranged interactions with varying audiences. Therefore, their work not only negotiates intersectionality in terms of oppressive structures but also and most notably describes relational and polyphonic dynamics that generate agency and identity within societal frameworks. The essay explores how the artists deal with categories like ethnicity, class, gender and sexuality. Moreover, it examines how norms are subverted or rather alternatively configured through specific situational contexts. Through making visible the interplay between individual modes of expression the artists offer and respective reactions in public space Cohen and MwangiHutter thematise exactly the characterization of the subject as incomplete and negotiable that permanently challenges an intersectional research perspective.
Die intersektionalen Ansätze in der neueren feministischen Theorie nehmen vor allem die Analyse spezifischer Probleme von Diskriminierung in den Blick, die das Beziehungsgeflecht zwischen Individuum und gesellschaftlichen Strukturen befragen. In ihren Performances experimentieren Steven Cohen und IngridMwangiRobertHutter mit transgressiven Identifikationsmöglichkeiten, die sich in künstlerisch arrangierten Interaktionen mit unterschiedlichem Publikum abspielen. Ihre Arbeiten verhandeln Intersektionalität also nicht nur im Bezug auf diskriminierende Strukturen, sondern beschreiben auch und vornehmlich die relationalen und multiperspektivischen Dynamiken, die Handlungsoptionen und Identität in soziokulturellen Bezugssystemen generieren. Im vorliegenden Essay wird untersucht, wie die Künstler bzw. Künstlerinnen mit Kategorien von Ethnizität, Klasse, Gender und Sexualität umgehen und wie schließlich die ihnen inhärenten Normen unterlaufen bzw. mehr noch durch bestimmte situative Kontexte alternativ konfiguriert werden. Durch das Sichtbarmachen der Wechselwirkungen zwischen individuellen Ausdrucksformen, die die Künstler bzw. Künstlerinnen anbieten, und entsprechenden Reaktionen im öffentlichen Raum wird genau jene Unvollständigkeit jeder Subjektbeschreibung thematisiert, die in der intersektionalen Forschung den Stoff für Kritik an und die permanente Erweiterung der Forschungsperspektive liefert.
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