"Man There Ain't No Film in That Shit." Materiality, Temporality and Politics of Pixelvision Video

Autor/innen

  • Gabriele Jutz

DOI:

https://doi.org/10.57871/fkw6120171393

Abstract

Pixelvision der Firma Fisher-Prize war als explizites low-tech-Videosystem für Kinder konzipiert, bevor die amerikanische Künstlerin Sadie Benning Ende der 1980er Jahre ihren ersten Videofilm mit der PXL-2000 (so der Produktname dieser Spielzeugkamera) produzierte. Die Kamera war ein kommerzieller Misserfolg und Fisher Price stellte ihre Produktion nach nur einem Jahr wieder ein. In einer Zeit perfektionierter Videobilder, hochauflösender Fernsehstandards und ‚verlustfreier’ Computerbilder entdeckten in den 1990er Jahren immer mehr Künstler und Künstlerinnen den Reiz der pixeligen Bilder in Schwarz-Weiß, deren Bildauflösung von nur 100 Zeilen den normalen Fernsehstandard von rund 600 Zeilen um ein Vielfaches unterschreitet. Neben den Videos von Sadie Benning, die Fragen von Queerness und Gender unter autobiographischem Blickwinkel verhandeln, stellt mein Beitrag auch Another Girl, Another Planet (USA 1992) von Michael Almereyda zur Diskussion, einen experimentellen Kurzspielfilm, der die ästhetischen Qualitäten von Pixelvision mit der Thematik des Sich-Erinnerns in Verbindung bringt. Am Beispiel dieser case studies soll die Rolle obsoleter Medientechnologien in zeitgenössischen Kunstpraktiken untersucht, der besonderen Materialität und Textur von Pixelvision Rechnung getragen und Fragen der Temporalität verhandelt werden.

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Veröffentlicht

2017-02-27